Wasserschloss Hackhausen
(Bericht Olaf Link und Bilder)
Der Wasserschloss Hackhausen
Das am Rande der Ohligser Heide, auf dem Stadtgebiet Solingens, nahe an der Grenze zu Langenfeld gelegene Schloss Hackhausen findet in einer Urkunde aus dem Jahr 1259 als Burg erstmals Erwähung. Die zuvor dem Kölner Domkapitel gehörenden Güter zu Hackhausen wurden laut dieser Urkunde dem Ritter Dietrich von Hackhausen übereignet. Nachdem sich die Geschichte Hackhausens für die Dauer von einhundertvierzig Jahren nicht weiter rekonstruieren lässt, wird die Burg in einer 1399 erstellten Pfandurkunde erneut genannt. Einer Erbschaftsurkunde aus dem Jahr 1441 zufolge gingen „dat huyss ind hoff zo dass Hackhusen“ an Gerhard von Berg, einen Bruder Adolfs I., des Herzogs von Berg und Grafen von Ravensberg. Diesem soll es als Jagdhaus gedient haben. Ein anderer Bruder, Wilhelm, war Bischof von Paderborn.
Im Jahr 1485 kam das Anwesen in den Besitz des Johann von Bodlenberg, genannt Kessel, dessen Nachfahren Hackhausen für die Dauer von fast vierhundert Jahren ihr Eigen nennen sollten.
Bei den von Bodlenbergs handelte es sich um eine bergische Adelsfamilie, deren Ursprünge bis ins frühe 13. Jahrhundert nachweisbar sind. Ein Hermann von Bodlenberg trat bereits 1227 auf.
Johann von Bodlenberg, genannt Kessel, der neue Herr der Burg Hackhausen, war Lehnherr von Lüttringhausen und Amtmann zu Solingen. Bei Erwerb der Burg verheiratet mit Elisabeth von Winkelhausen, ehelichte er später Sibilla, aus der Familie derer von Eller.
Um das Jahr 1540 wurde die Burg Hackhausen in ein Schloss umgewandelt.
Aus der zweiten Ehe des Johann von Bodlenberg, genannt Kessel, ging ein Sohn hervor, der gleichfalls den Namen Johann erhielt. Dieser wurde bergischer Oberjägermeister und war Amtmann zu Mettmann. Wie sein Vater heiratete er zweimal. Mathilde von Schöller, seine zweite Ehefrau gebar einen Sohn namens Rütger, der den Titel eines Landrittmeisters erhielt. Im wurde die Ehre zuteil, am 16. Juli 1585 am Hofe zu Düsseldorf der Hochzeit des Herzogs von Jülich, Kleve, Berg und Grafen von Mark und Ravensberg, Johann Wilhelm mit Jakobe, der Tochter des Markgrafen Philipp von Baden, beiwohnen zu dürfen.
Rütger von Bodlenberg-Kessel, 1604 im Bergischen Ritterbuch aufgeführt, setzte die kuriose Tradition seiner Vorfahren fort, nach der ersten eine weitere Ehe einzugehen. Sein Sohn Eberhard entstammte der ersten Ehe, die er mit Margarethe von Ildenbruck, genannt Velbrück, geschlossen hatte. Er heiratete später in eine der wohlhabendsten Adelsfamilien, die derer von Quadt ein. Seine Gemahlin Marie gebar jedoch keine Kinder.
Eberhard von Bodlenberg-Kessel erwarb im Jahre 1684 das unweit von Schloss Hackhausen gelegene Schloss Caspersbroich.
Schloss Hackhausen, 1772 im Stil des Rokokos umgewandelt, blieb in direkter Erbfolge der Familie von Bodlenberg-Kessel bis ins Jahr 1799. Dann fiel das Anwesen an einen anderen Zweig der Familie, an die 1785 geborene Amalie Philippine Franziska Adolfine von dem Bussche-Ippenburg, Tochter von Carl Abraham Franz Alexander von Bodlenberg-Kessel, dem Domherr zu Minden. Ein anderer Angehöriger dieses Familienzweiges, Stephan Adolf von Bodlenberg-Kessel, war Domherr zu Magdeburg.
Durch die Ehe der Erbin von Schloss Hackhausen mit Freiherrn Georg Eberhard Klamor Friedrich von dem Bussche-Ippenburg wechselte das Schloss in den Besitz dessen Familie.
Ein Nachfahre dieser Familie, Landrat des Kreises Solingen, wurde im Jahr 1840 in den Grafenstand erhoben und nannte sich fortan von Bussche-Kessel. Nach den Maiunruhen des Jahres 1849 mußte dieser Herr von Schloss Hackhausen seinen Abschied nehmen und veräußerte das Anwesen an eine bürgerliche Familie.
Im Jahr 1887 kam es zu einem Brand von Schloss Hackhausen. August von Recklinghausen, der es 1893 erwarb, restaurierte es so, dass es seit 1907 wieder im alten Glanz erstrahlt.