STADT-GESCHICHTE
Von der Hofschaft zum modernen Wirtschaftsstandort
Die Eisenbahn brachte den Stein ins Rollen: Nachdem der heutige Solinger Stadtteil bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts im Wesentlichen aus den Hofschaften „Klein-Ohligs“ und „Im Ohligs“ bestanden hatte, sorgte die Schaffung einer Bahnlinie in Richtung Köln, durch die die Domstadt unter anderem mit Stahlwaren versorgt werden sollte, für den Zuzug vieler Arbeiter und die Ansiedlung von Industriebetrieben. Weitere Bahnverbindungen nach Remscheid und Düsseldorf ließen den neuen Bahnhof innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem maßgeblichen Verkehrsknotenpunkt im Bergischen Land werden.
Verwaltungstechnisch gehörte Ohligs seit napoleonischer Zeit zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 Stadtrecht erhielt. Durch die Entwicklung eines Ortskerns im Umfeld des Bahnhofs wendete sich jedoch das Blatt: Am 11. August 1891 erhielt die Gemeinde den Namen Ohligs.
Eckpunkte der Stadtteilgeschichte:
- 1867: Ohligs wird zur Bahnstation.
- 11. August 1891: Die Gemeinde Merscheid wird in Ohligs umbenannt und das neue Rathaus an der Merscheider Straße eröffnet.
- 1892: Ohligs erhält sein Stadtwappen, das die Gemeinde als Kleinstadt ausweist.
- 1894: Ohligs wird mit der Einweihung des Amtsgerichts zum Gerichtsbezirk.
- 1. August 1929: Ohligs wird in die kreisfreie Stadt Solingen eingemeindet.
- 1960er Jahre: Die Düsseldorfer Straße wird zur Fußgängerzone.
- 2006: Der Bahnhof Solingen-Ohligs wird in Solingen Hauptbahnhof umbenannt.
GALERIE
125 JAHRE OHLIGS
1438
Ritter Caspar von Pertzdorp kaufte den Bauernhof Kruthus (heutiger Standort Schloss Caspersbroich) und machte ihn zu einem Rittersitz.
1772
Die Wasserburg Hackhausen ist verfallen, wird abgebrochen und durch ein zweistöckiges Rokokoschlösschen ersetzt.
1472
Ritter Caspar von Pertzdorp erbaute Schloss Caspersbroich, welches im Sommer feierlich eingeweiht wurde.
1867
29.5.: Der Ohligser Bahnhof wurde mit der Eröffnung der Bahnstrecke Gruiten-Köln-Mülheim durch die Bergisch-Märkische-Eisenbahngesellschaft in Betrieb gesetzt und erhielt zunächst den Namen „Ohligs-Wald“.
1879
1.5.: Am Ohligser Bahnhof erfolgt die landespolizeiliche Abnahme der Brücke über den Eisenbahnschienen. Diese Brücke wurde im Volksmund „Jammerbrücke“ genannt.
1898
12.12.: Zwischen Ohligs und Hilden wird der Straßenbahnverkehr aufgenommen.
Turnhalle am Schützenplatz und Festhalle Ohligs an der Forststraße
1904: Die Ohligser Festhalle wird im Februar in Betrieb genommen.
1899
Auf der Kottendorfer Straße in Ohligs wurde 1899 ein Brauereibetrieb mit Mälzerei und Eisfabrikation gegründet, die 1973 in Aktien-Brauerei Beckmann umfirmiert und 1989 geschlossen wurde.
1895
1.5.: Das Postamt Ohligs wird Postamt 1. Klasse. Wittenbergstraße mit Postamt und Kirche.
Evangelisches Gemeindehaus Mankhauser Straße
Das ehemalige Olbo-Gelände an der Aachener Straße
1923
Die Stadt Ohligs gibt Notgeld im Gesamtwert von 579 Billiarden Papiermark aus.
1971
wurde auf dem Engelsberger Hof eine alte ausgediente Lok (Baujahr 1912) als Kletterlok aufgestellt. 2012 sperrte der TÜV Rheinland diese aus Sicherheitsgründen. Nach umfangreicher Sanierung (56.000 €) wurde die Kletterlok „Schnaufi“ im Jahre 2014 wieder zum Spielen und Klettern freigegeben.
150 JAHRE BAHNHOF
STADTFÜHRER
Die Geschichte hinter den Fassaden.
Was man schon immer über die eleganten Villen und Geschäftshäuser im Stadtteil wissen wollte, erklären die Mitglieder der IG Stadtführungen. Auf ihren Rundgängen bringen sie ihren Zuhörern die Geschichte hinter den Fassaden näher und erinnern mit Witz und Charme an große Persönlichkeiten und Helden des Alltags.