Schloss Caspersbroich
(Bericht Olaf Link und Bilder)
In einem bewaldeten Tal der Itter, zwischen Solingen-Ohligs und Haan, liegt idyllisch das im 15. Jahrhundert erbaute Schloss Caspersbroich, dessen erste Bewohner wohl die Ritter von Pertzdorp waren.
Woher dieses Rittergeschlecht stammte und worauf sich dessen Name begründete, ist ungewiss. Es mag ursprünglich in Berzdorf bei Brühl oder in Betzdorf (im Siegkreis) gelebt oder seinen Ursprung im hessischen Pferdsdorf bei Büdingen gehabt haben.
Woher dieses Rittergeschlecht stammte und worauf sich dessen Name begründete, ist ungewiss. Es mag ursprünglich in Berzdorf bei Brühl oder in Betzdorf (im Siegkreis) gelebt oder seinen Ursprung im hessischen Pferdsdorf bei Büdingen gehabt haben.
Nach 1470 verkaufte Engelbrecht vom Vorste den Sitz Schirpenbruch an einen Caspar von Pertzdorp. Die Endung „bruch“ deutet darauf hin, dass der von Caspar von Pertzdorp erworbene einstige Sitz der Herren von Schirpe sich in einer Sumpflandschaft befand. In einer solchen Landschaft lag auch jener Rittersitz, den er beim Kauf des Sitzes Schirpenbruch bereits bewohnte und der in Anlehnung an den Vornamen seines ersten Besitzers als Schloss Caspersbroich in die Geschichte eingehen sollte, um 1550 jedoch noch die Bezeichnung „Krauhuserbroich“ führte.
Als Nachfolger des Solinger Amtmannes Johann von Hammerstein – dieser war möglicherweise mit einer Schwester Caspers verheiratet – sowie als Kellner zu Burg stand Caspar von Pertzdorp in Diensten des Herzogs Gerhard von Berg.
Die Eheleute Eva und Caspar von Pertzdorp hatten mindestens drei Kinder: die Töchter Katharina und Irmgard sowie den Sohn Wilhelm, dem Schloss Caspersbroich als Erbe zuviel, während der Rittersitz Schirpenbruch durch die Ehe Irmgards mit Gerhard von Oberheid, an dessen bei Benrath beheimatete Familie ging.
Ein Sohn Wilhelm von Pertzdorps erhielt den Namen seines Großvaters – Caspar – und war wie einst dieser Amtmann von Solingen.
Elisabeth, eine Tochter Caspar von Pertzdorps, heiratete Johann von Bur, auch unter dem Namen „Bawyr“ bekannt. Aus der Ehe mit diesem aus Erkrath stammenden Ritter, gingen mehrere Söhne hervor, von denen Christoph den Sitz Bur erbte und Wilhelm der Ältere neuer Herr von Schloss Caspersbroich wurde.
Als Herzog Wilhelm von Berg die Besitzungen Wilhelm des Jüngeren beschlagnahmte, der um Hab und Gut Gebrachte außer Landes floh, kauften Christoph und Wilhelm der Ältere des Bruders Besitz wieder zurück.
Um den notwendigen Geldbetrag aufbringen zu können, verpfändete Wilhelm der Ältere Schloss Caspersbroich im Jahr 1572 an Katharina Ketteler, die Witwe Johann von Plettenbergs. Zehn Jahre später war auch Elisabeth Witwe.
Ein Jahr, nachdem Wilhelm der Ältere und Elisabeth von Husen den Bund der Ehe schlossen, wurde der Sohn Christoph geboren, 1617 als auf dem Landtage zu Opladen erscheinend, urkundlich erwähnt. Der spätere Pfalz-Neuburgische Hofmeister, der Elisabeth von Hammerstein zur Ehefrau nahm, wurde Herr von Schloss Caspersbroich.
Bevor Christoph von Bawyr im Alter von 89 Jahren starb, führte er zwei Ehen, aus denen zahlreiche Kinder hervorgingen. Aus seiner letzten Ehe, der mit Adelheid Klara Wilhelmine von Neuhoff geschlossenen, ging auch Adolf Wennemar von Bawyr hervor, an den Schloss Caspersbroich als Erbe fiel.
Der Herr von Schloss Caspersbroich, Hauptmann in holländischen Diensten, war verheiratet mit Anna Sophia Josefina von Elspe, die 1718 im Alter von nur 43 Jahren starb.
Der Widmung einer Schrift aus dem Jahr 1727, verfasst von einem Pfarrer namens Rübel, der in der heute zu Solingen gehörenden Gemeinde Wald wirkte, ist zu entnehmen, dass zu jener Zeit Freiherr Johann Friedrich von Bodlenberg-Kessel Schloss Caspersbroich in seinem Besitz hatte. Der „Churfürstl. Pfältz Obrist über ein Regiment zu Fuß“ war verheiratet mit Philippina Adolpha Margaretha von Neuhoff,
einer Schwester Theodor von Neuhoffs, des Leibpagen Elisabeth von Orleans und kurzzeitigen Königs von Korsika.
Freiherr Johann Friedrich von Bodlenberg-Kessel ließ 1732 Schloss Caspersbroich mit einer Ringmauer sowie einem Tor versehen. Im darauffolgenden Jahr wurde er als Lehnherr von Haan urkundlich erwähnt.
Eine Nichte, Mechthild Maria Christina von Bodlenberg-Kessel, die vor ihrer Eheschließung mit Konrad Steffen von Romberg zu Brünninghausen in einem Stift bei Fröndenberg lebte, erbte Schloss Caspersbroich.
Bis Ende des Jahres 1809, als Freiherr Georg von der Bussche-Ippenburg das an der Itter gelegene Anwesen erwarb, blieb Schloss Caspersbroich im Besitz der Freiherren von Romberg. Bereits im Februar 1810 verkaufte Georg von der Bussche-Ippenburg die Immobilie für 20.000 Taler weiter. Neuer Schlossherr war nun Johann Adolf Holthausen, über dessen Sohn Johann Peter Schloss Caspersbroich im Sommer 1864 an die Direktion der Bergisch-Märkischen Bahn veräußert wurde. Nachdem Schloss Caspersbroich Anfang des 20. Jahrhunderts noch einmal in Besitz bergischen Adels geriet, in den einer Baronin von Loen, kam es häufig zu einem Wechsel ausschließlich bürgerlicher Eigentümer.
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