Das Sattelgut Keusenhof
Die Sattelgüter nahmen eine Mittelstellung zwischen Ritter- und Bauerngütern ein. Der Edelmann besaß das Rittergut, der freie Bauer das Sattelgut.
Im Amt Solingen gab es früher nur 2 Sattelgüter: Keusenhof und Kannen-Klauberg. Beim Keusenhof handelte es sich ursprünglich um ein Lehngut, dessen Eigentümer verpflichtet war, im Kriegsfall mindestens ein gesatteltes Pferd mit bewaffnetem Reiter zu stellen. Erst am 15. Juli 1756 wurde das Sattelpferd durch eine jährliche Geldabgabe von 6 Goldgulden abgelöst.
Wann genau das Sattelgut erbaut wurde, kann nicht angegeben werden. Eine erste Erwähnung stammt aus 1375. Die Bereiche Hausnummer 17 und 19 wurden Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet.
Kürzlich durchgeführte aufwändige Forschungen ergaben, dass das Sattelgut im 30 jährigen Krieg, also in der Zeit von 1618 bis 1648 vernichtet und in dieser Zeit wieder aufgebaut wurde.
Denn es wurde bewiesen, dass das aktuelle Haus nicht zu den darunterlegenden Gewölbekellern paßt.
1677 werden als Eigentümer Adolf und Kasper Keusenhof genannt. Die Größe des Besitzes wurde mit 120 Morgen (heute ca. 300.000 Quadratmetern) angegeben. 1712 teilten die 2 Brüder Adolf und Johannes Keusenhof das Sattelgut auf.
Ein Teil wurde später verkauft, der andere durch Vererbung weitergegeben. Die aktuell sichtbaren Jahreszahlen an Hausnummer 17 stammen von den durchgeführten Umbaumaßnahmen. Die Errichtung des Giebels fand 1776 statt, der Türbogen 1781. Die Initialen stehen für die Anfangsbuchstaben der Besitzer. Bei Hausnummer 15 handelt es sich wahrscheinlich um das älteste Gebäude des Hofes. Seitlich angrenzend befindest sich sogar noch ein Backhaus. Die alte Scheune wurde um 1900 in Fachwerkbauweise neu errichtet.
Das gesamte Sattelgut einschließlich Scheune steht unter Denkmalschutz und wird zur Zeit unter denkmalgerechten Vorgaben restauriert.
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