Die Brucher Mühle – Ein Stück bergischer Mühlengeschichte

Ursprünge und frühe Geschichte

Bereits im 15. Jahrhundert wird die Mühle in historischen Aufzeichnungen erwähnt. Als „dat neyderste Mulners gut“ (das untere Müllersgut) diente sie den Bewohnern der Region als unverzichtbare Einrichtung zur Verarbeitung von Getreide. Die Mühle war nicht nur ein Ort der Produktion, sondern auch ein zentraler Punkt des gesellschaftlichen Lebens. So waren die Müller oft eng mit den lokalen Adligen verbunden und mussten diese mit Mahlleistungen versorgen.

Vom 18. bis zum 19. Jahrhundert: Blütezeit und Wandel
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Brucher Mühle zahlreiche Veränderungen. Sie diente nicht nur als Getreidemühle, sondern auch als Lohmühle zur Verarbeitung von Eichenrinde für die Gerbereien der Region. Mit der Familie Hammerstein, die die Mühle im 19. Jahrhundert erwarb, begann eine neue Ära. Die Hammersteins modernisierten die Mühle und sorgten für ihren Fortbestand.

20. Jahrhundert: Vom Mühlenbetrieb zum Ausflugsziel
Im 20. Jahrhundert vollzog sich ein Wandel. Die Industrialisierung und veränderte Ernährungsgewohnheiten führten dazu, dass die Bedeutung der Mühlen als Produktionsstätten abnahm. Die Brucher Mühle entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel. Der idyllisch gelegene Mühlteich und die umliegende Natur machten sie zu einem Anziehungspunkt für Erholungssuchende.

Niedergang und Neuanfang
Trotz ihrer Beliebtheit konnte die Brucher Mühle den Veränderungen der Zeit nicht ewig standhalten. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Das Gebäude diente fortan als Gaststätte. Ein verheerender Brand in den 1970er Jahren setzte dem Betrieb jedoch ein jähes Ende. Seitdem dient die Brucher Mühle als Wohnhaus und ist der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.